Wandernde und sesshafte Monster

Wenn ich so in die Dokumentstatistiken mit aktuell 8029 Wörtern schaue, staune ich erst ein bisschen über meine Energie und stelle fest: Die Arbeit an Das Parfüm des Vivisezierers macht unzweifelhaft Fortschritte und nur noch drei Räume müssen geschrieben werden – einer davon wird das eigentliche Ziel des Abenteuers enthalten und daher bereitet er mir einiges Kopfzerbrechen.
Ich war eigentlich gewöhnt, dass in diesem letzten großen Raum eine dramatische Auseinandersetzung mit einem besonders mächtigen „Endboss“ stattfinden muss und nach dem anschließenden plündern und dem Einsacken der Belohnung war das Abenteuer mehr oder weniger abgeschlossen. Das war in meinen frühen Pen&Paper Jahren so, das ist in Computerrollenspielen so, das ist in Filmen so. Was Old School Rollenspiele betrifft, fällt es eine eindeutige Antwort viel schwerer.
Die Gruppe sollten ja normalerweise versuchen, Kämpfen aus dem Weg zu gehen und ihre Ziele mit List und Tücke erreichen - es ist auch üblich und oft sehr, sehr ratsam, vor Kämpfen davon zu laufen.
Gute Abenteuer dieser Art sollten meiner Ansicht nach „Railroading“ (also ein weitgehend vorgegebener Handlungsverlauf ) vermeiden - der Spannungsbogen eines oldschooligen Abenteuermoduls ist kaum vorhersehbar und vielleicht entstehen die Höhepunkte an Stellen, die ich als Autor gar nicht vorhersehen konnte – die Gruppe beschließt vielleicht, einfach ihrer Wege zu ziehen und sich nie dem von mir vorgesehenen „Endkampf“ zu stellen. Zudem gibt es gern zufällig bestimmte Begegnungen mit mal freundlichen, mal neutralen und mal misslaunig-mordlustigen Wesen, die meistens gerade zum unpassendsten Zeitpunkt beschließen, die Gruppe mit ihrer Gegenwart zu beehren. Es ist also oft gar nicht so sicher, ob es überhaupt zum Handgemenge kommt.
Andererseits mag ich dramatische Gefechte, ich mag stimmungsvolle Obermotze und einen Höhepunkt im Abenteuer, der den Adrenalinpegel meiner Spielenden auf neue Höchstmarken bringt. Außerdem habe ich eine echt gute Idee für ein spannendes Monster…

Wie seht ihr das? Oldschool und Endkämpfe - geht das?

2 Gedanken zu „Wandernde und sesshafte Monster“

  1. @Moonmoth Ich bin ja nicht OSR-geprägt, von daher nur halb qualifiziert für eine Antwort, aber ich finde's fast immer eher unbefriedigend, wenn in einem Fantasy-Pen&Paper die epische Endschlacht fehlt. Bei anderen Genres sieht das ggf. anders aus, aber am Ende einer Höhle voller Kobolde erwarte ich am Ende einen Oberkobold der die Gruppe fast auslöscht

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